Mittlerweile stellen die über 1000 AdR-Produzentinnen und -Produzenten 1370 Köstlichkeiten her. Darunter findet sich auch «Unerwartetes»: UrDinkelkörner, Lammfleisch von der Winterwanderherde, Federkohl oder eine Haskap-Schorle tragen inzwischen das Signet mit der goldenen Sonne.

AdR-Produkte werden nur über kurze Distanzen transportiert. Das macht das Brot umso frischer, die Rüebli umso knackiger – und verursacht weniger CO₂-Emissionen. Rekordhalter in Sachen Distanz ist Pirmin Stirnimann: Er baut sein Obst in Buchrain, rund 500 Meter Luftlinie von der Migros-Betriebszentrale in Dierikon, an. Was die Umwelt auch freuen dürfte: Schon seit 2003 bezieht die Migros Luzern Fisch aus regionaler Zucht.

Mit der Zeit gehen müssen alle – viele AdR-Betriebe sind ihr gar einen Tick voraus: Gemeinsam mit den Produktmanagerinnen und -managern der Migros Luzern finden sie immer wieder andere kreative Produktinnovationen. Schon seit 1998 gibt es in der Migros Luzern etwa regionales Weidebeef – besonders zartes, hochwertiges Rindfleisch aus naturnaher Weidehaltung. Ausserdem legen zwei Erdbeerbetriebe aus Hünenberg und Gunzwil ein starkes Augenmerk auf remontierende Erdbeeren: Sie blühen mehrmals und verlängern so die AdR-Erdbeersaison.

Man kennt sich, man schätzt sich: Fast täglich tauschen sich AdR-Produzentinnen mit den Produktmanagern der Migros Luzern über Erntemengen, Saisonverlauf, neue Produkte, anstehende Aktionen und noch vieles mehr aus. In vielen Fällen besteht die freundschaftlich geführte Geschäftsbeziehung seit Jahrzehnten – Tendenz steigend: Über Generationen wird am regelmässigen Austausch festgehalten.

Die AdR-Zertifizierung bekommen nur Produkte, die zu 100 Prozent aus dem Wirtschaftsgebiet der Migros Luzern stammen. Ausnahme: Bei zusammengesetzten Produkten, etwa der Zuger Kirschtorte, müssen mindestens 80 Prozent der Zutaten aus der Region kommen. Und da ist die Umsetzung nicht so einfach: Ist eine Zutat regional nicht verfügbar, startet die Suche nach einer Alternative. Im Fall der Zuger Kirschtorte wurden unter anderem pflanzliche Fette durch regionale Butter ausgetauscht – mit Erfolg: Die AdR-Version ist genauso fein wie das Original.

Toilettenpapier, Mehl und Teigwaren wurden ab dem ersten Tag des Corona-Lockdowns besonders stark nachgefragt. Als die Pasta-Regale leer waren, reagierten die Migros Luzern und der Teigwarenlieferant Kernser Pasta sofort: In einer Nacht-und-Nebel-Aktion lieferte Kernser seine gesamten Pastabestände – 60 Paletten – nach Dierikon. Von dort aus wurden die Teigwaren noch in derselben Nacht in die Zentralschweizer Migros-Filialen gebracht und von vielen freiwilligen Migros-Luzern-Mitarbeitenden in die Regale geräumt. Eine Aktion, die eindrucksvoll zeigt: Gemeinsam kann man schwierige Zeiten meistern.