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Kommentar Jahresrechnung 2022

Expansionskurs fortgesetzt, Umsätze deutlich über Referenzjahr 2019

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Thomas Meyer, Leiter Finanzen/Controlling/Management-Services

Geschäftsjahr 2022: Starkes Supermarktgeschäft und Erholung der Gastro-Umsätze
Im Zuge der Normalisierung nach zwei intensiven "Corona-Jahren" zeigt sich das Supermarktgeschäft erfreulich robust und die Umsätze in der Gastronomie erholen sich. Dank der erfolgreichen Expansionsstrategie mit vier Neueröffnungen im Jahr 2022 und Marktanteilsgewinnen konnte der Umsatz im Detailhandel zum Referenzjahr 2019 um 5 % gesteigert werden.
 

Nettoverkaufsumsatz 2022: Rückgang durch Sondereffekte
Der Rückgang des Nettoverkaufserlös 2022 aller Sparten im Vergleich zum Vorjahr um rund 55 Mio. CHF ist durch Sondereffekte geprägt. Durch die Übergabe der Klubschulaktivitäten in eine neue Tochtergesellschaft des Migros-Genossenschafts-Bundes, des Fitness-Geschäftes an die Genossenschaft Migros Zürich sowie die Überführung der beiden Golfparks Holzhäusern und Oberkirch in eine Tochtergesellschaft der Genossenschaft Migros Luzern, reduzierte sich der Umsatz "technisch" um rund 27 Mio. CHF. Weniger als erwartet blieben die Umsätze der Supermärkte mit 2.7 % unter den Vorjahreswerten, welche im Jahr 2021 noch von Covid-Massnahmen profitiert haben. Die vier Neueröffnungen im Wesemlin-Quartier, in Hergiswil, in Hünenberg Dorf und in Root sind weitere Meilensteine in der Weiterentwicklung unseres Ladennetzes. Bei den Fachmärkten lagen die Umsätze 7.7 % hinter dem Vorjahr, da sie unten der gedämpften Konsumentenstimmung litten. Auf der anderen Seite konnte der Umsatz im Gastronomie-Geschäft um stolze 80.7 % auf 38.2 Mio. CHF gesteigert werden.

NETTOERLÖS
exkl. MwSt.

Betriebsgewinn (EBIT) 2022:  Ein solides Ergebnis 
Der Betriebsgewinn (EBIT) reduzierte sich von 40.2 Mio. CHF im Vorjahr auf 32.0. Mio. CHF Der Hauptgrund liegt im Umsatzrückgang im Detailhandel (Super- und Fachmärkte). Zusätzlich haben sich die Warenmargen infolge der Inflation reduziert. Um den Kunden das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten, wurden die Kostensteigerungen aus der Beschaffung (Roh- / Betriebsmaterialien und Energie) moderat und möglichst spät auf die Verkaufspreise überwälzt.
Im Zuge der erwähnten Betriebsübergänge in den Bereich Fitness, Klubschulen und Golf wurde Personal übergeben. Daher reduzierte sich der durchschnittliche Personalbestand um 301 Vollzeitstellen und damit der Personalaufwand. Ebenfalls resultierten tiefere Mietaufwendungen um 4.9 Mio. CHF. Auf der anderen Seite ist der übrige betriebliche Aufwand um 12.9 Mio. CHF deutlich gestiegen. Dies ist hauptsächlich auf den Verlustanteil der Miduca AG (8.3 Mio. CHF werden neu vollständig in dieser Kostenart ausgewiesen), durch Vorprojektkosten für die Revitalisierung unseres Einkaufszentrums "Zugerland" sowie höhere IT-Kosten aus nationalen Projekten (SAP) zurückzuführen. Die Abschreibungen reduzierten sich im Zuge der Betriebsabgänge und im Vorjahr wurde ein Forderungsverzicht von 8 Mio. CHF (Darlehen gegenüber unserer TG ONE Training Center AG) gebucht.

EBIT
Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern

Unternehmensgewinn von 32.2 Mio. CHF
Trotz einem sehr anspruchsvollen Börsenjahr konnte ein positives Finanzergebnis erzielt werden. Im ausserordentlichen Ergebnis wurden die Gewinne aus der Veräusserung von Anlagevermögen (Fitness, Klubschulen und Golf) mit der Bildung einer Arbeitgeberbeitrags-Reserve bei der Pensionskasse kompensiert. Damit konnte ein solider Unternehmensgewinn ausgewiesen werden.

INVESTITIONEN
Sachanlagen

Finanzielle Lage: kerngesunde Bilanz
Die Investitionen in Sachanlagen von 36.2 Mio. CHF wurden primär in die Modernisierung und Expansion des Kerngeschäftes getätigt. Durch die veränderten Rahmenbedingungen in den Finanzmärkten (Trendwende bei den Minuszinsen) konnte dank positiven Zinsen bei den Festgeldern und Kassenobligationen wieder in diese Anlagekategorien investiert werden. Dies führte zu einer "bilanziellen Umschichtung" vom Umlaufvermögen (Cashpooling-Konto beim Migros-Genossenschafts-Bund) hin zu Finanzanlagen beim Konzern im Volumen von rund 200 Mio. CHF. Die Eigenkapitalquote beträgt hohe 89 % (VJ 87.5 %).

Bestell- und Auftragslage
Im Geschäftsmodell Detailhandel bestehen nur in sehr geringem Ausmass Bestellungen und Aufträge. Die Auftragslage ist damit nicht relevant.

Forschungs- und Entwicklungstätigkeit
Die Genossenschaft Migros Luzern betreibt als Detailhandelsunternehmen aufgrund ihres Geschäftsmodelles selbst keine Forschung.

Aussergewöhnliche Ereignisse
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 hatte die Genossenschaft Migros Luzern keine aussergewöhnlichen Ereignisse zu verzeichnen.

Risikobeurteilung erfolgt angemessen
Die Genossenschaft Migros Luzern verfügt über ein angemessenes Risikomanagement. Die Verwaltung stellt sicher, dass Risiken systematisch erfasst werden. Sie wird regelmässig durch die Geschäftsleitung über die Risikosituation des Unternehmens informiert. Anhand einer systematischen Risikoanalyse haben die Verwaltung und die Geschäftsleitung, die für die Genossenschaft Migros Luzern wesentlichen Risiken identifiziert und hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkungen bewertet. Mit geeigneten, von der Verwaltung beschlossenen Massnahmen, werden diese Risiken vermieden, vermindert oder überwälzt. Die selbst zu tragenden Risiken werden konsequent überwacht. Die Resultate der Risikobeurteilung berücksichtigt die Verwaltung angemessen in ihrer jährlichen Überprüfung der Geschäftsstrategie. Die Verwaltung hat die letzte Risikobeurteilung im Februar 2023 vorgenommen und festgestellt, dass die Risiken durch Strategien, Prozesse, Systeme und Massnahmen grundsätzlich gut abgedeckt sind.

Ausblick: Die Revitalisierung des "Zugerlandes" wird im 2023 Spuren hinterlassen
Die strategische Revitalisierung des Einkaufszentrums "Zugerland" wird sich im Geschäftsjahr 2023 finanziell negativ auswirken. Die Kosten für Provisorien sowie tiefere Umsätze aufgrund von geringeren Flächen während der Umbauphase werden das Betriebsergebnis belasten. Auf der anderen Seite helfen die Neueröffnungen, die geplanten Umbauten und das beste "Preis-Leistungs-Verhältnis" im Sortiment, um das Einkaufserlebnis für unsere Kundschaft weiter zu steigern. Die Genossenschaft Migros Luzern kann die Herausforderungen und Veränderungen aus einer Position der Stärke erfolgreich angehen.

Vollständiger Finanzbericht 2022