Kommentar Jahresrechnung 2023
Erfreuliches Umsatzwachstum und ein EBIT, der deutlich besser ausgefallen ist, als erwartet.
Geschäftsjahr 2023: Starke Performance im Supermarkt- und Gastronomiegeschäft
Der Grossumbau des Einkaufscenters Zugerland ist auf allen Ebenen geglückt. Die Umsatzausfälle während der anspruchsvollen Bauphase konnten von den umliegenden Standorten grösstenteils kompensiert werden. Das Supermarktgeschäft legte im Umsatz um 3.5% zu. Erfreulich entwickelte sich auch das Gastronomiegeschäft mit einem Umsatzwachstum von 8.4%.
Nettoverkaufsumsatz 2023: Wachstum trotz anspruchsvollem Umfeld bei den Fachmärkten
Der Nettoverkaufserlös 2023 konnte um 22.3 Mio. CHF oder erfreuliche 1.5%-Punkte zulegen. Bereinigt um den entstandenen Sondereffekt durch die Überführung der Golfparks in die Migros Golf AG (Tochtergesellschaft der Migros Luzern) von 7.3 Mio. CHF konnte ein Gesamtwachstum von 2% erzielt werden. Die Revitalisierung unseres Flaggschiffs Zugerland hat sowohl die Umsätze im Einkaufscenter im Supermarkt als auch vor allem in den Fachmärkten stark beeinträchtigt. Die umliegenden Migros-Filialen konnten einiges abfedern, was sich in einem erfreulichen Umsatzwachstum im Supermarktgeschäft von 3.5% widerspiegelt. Im Weiteren wurde das Ladennetz mit den Eröffnung in Dagmersellen und in Adligenswil (Übernahme Migros-Partner) weiterentwickelt. Die Fachmärkte litten einerseits durch das sehr anspruchsvolle Marktumfeld (der dauerhaften Verlagerung vom stationären Handel hin zum Onlinegeschäft sowie der schlechten Konsumentenstimmung) und dem Umbau des Einkaufscenters Zugerland, was in einem Umsatzrückgang von 16.8% resultierte. Das Gastrogeschäft (Migros-Gastronomie und Catering Services) wurde weiter forciert und der Umsatz konnte um 8.4% auf erfreuliche 41.4 Mio. CHF gesteigert werden.
Betriebsgewinn (EBIT) 2023: Ergebnis besser als erwartet
Der Betriebsgewinn (EBIT) reduzierte sich zwar von 31.8 Mio. CHF im Vorjahr um 10.5 Mio. CHF auf 21.3 Mio. CHF, war damit aber deutlich besser als erwartet. Der Rückgang ist auf Sondereffekte zurückzuführen. Insbesondere durch den Umbau des Zugerlands unter laufendem Betrieb entstanden substanzielle Kosten für provisorische Bauten, welche im Anlageunterhalt verbucht wurden. Ohne diese Effekte hätte ein höheres operatives Ergebnis als im Vorjahr erzielt werden können. Der Personalaufwand verringerte sich durch drei "technische Effekte" gesamthaft um 8.0 Mio. CHF: Durch den Abgang der Golfparks und der lokalen IT-Mitarbeitenden zur Richtung Group-IT (MGB) verringerten sich die Kosten um total 7.2 Mio. CHF sowie durch die Angleichung des Rentenalters der Frauen auf ebenfalls 65 Jahre konnte eine Rückstellung für AHV-Ersatzrenten von 3.7 Mio. CHF aufgelöst werden. Auf der anderen Seite wurde ins Personal investiert, indem 2.6 % der Bruttolohnsumme für lohnwirksame Massnahmen (u.a. Erhöhung des Mindestlohns für Ungelernte auf 4'200 CHF/Monat) eingesetzt wurden. Der übrige betriebliche Aufwand erhöhte sich primär im Zuge der Verschiebung der lokalen IT zur Group-IT (MGB), da die Leistungen neu über diese Position der Migros Luzern verrechnet werden (Wegfall in den Personalkosten). Die im Vergleich zum Vorjahr um 13.6 Mio. CHF gestiegenen Abschreibungen sind auf die Investition in unser Einkaufscenter Zugerland zurückzuführen.
Unternehmensgewinn dank einem starken Finanzergebnis auf 27.8 Mio. CHF
Das Finanzergebnis profitierte von den steigenden Zinsen. Nach der Negativzinsphase konnten im Geschäftsjahr 2023 auf den Darlehen, Festgeldern und Finanzanlagen deutlich höhere Zinserträge generiert werden.
Finanzielle Lage: kerngesunde Bilanz
Der grösste Teil des Investitionsvolumens von 77 Mio. CHF wurde in die Revitalisierung unseres Einkaufscenters Zugerland investiert. Damit bieten wir unserer Kundschaft eine tolle Aufenthaltsqualität und steigern die Attraktivität für unsere Mietpartner. Die Investitionen konnten aus eigenen Mitteln finanziert werden.
Die Finanzanlagen wurden strategiekonform um rund 75 Mio. CHF erhöht, um vom gestiegenen Zinsumfeld profitieren zu können (Umschichtung vom Umlaufvermögen hin zum Anlagevermögen).
Die Bilanz der Genossenschaft Migros Luzern ist mit einer hohen Eigenkapitalquote von 89.7 % (VJ 89 %) kerngesund.
Bestell- und Auftragslage
Im Geschäftsmodell Detailhandel bestehen nur in sehr geringem Volumen Bestellungen und Aufträge. Die Auftragslage ist damit nicht relevant.
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit
Die Genossenschaft Migros Luzern betreibt als Detailhandelsunternehmen aufgrund ihres Geschäftsmodelles selbst keine Forschung.
Aussergewöhnliche Ereignisse
Im vergangenen Geschäftsjahr 2023 hatte die Genossenschaft Migros Luzern keine aussergewöhnlichen Ereignisse zu verzeichnen.
Risikobeurteilung erfolgt angemessen
Die Genossenschaft Migros Luzern verfügt über ein angemessenes Risikomanagement. Die Verwaltung stellt sicher, dass Risiken systematisch erfasst werden. Sie wird regelmässig durch die Geschäftsleitung über die Risikosituation des Unternehmens informiert. Anhand einer systematischen Risikoanalyse haben die Verwaltung und die Geschäftsleitung, die für die Genossenschaft Migros Luzern wesentlichen Risiken identifiziert und diese hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzieller Auswirkungen bewertet. Mit geeigneten, von der Verwaltung beschlossenen Massnahmen, werden diese Risiken vermieden, vermindert oder überwälzt. Die selbst zu tragenden Risiken werden konsequent überwacht. Die Resultate der Risikobeurteilung berücksichtigt die Verwaltung angemessen in ihrer jährlichen Überprüfung der Geschäftsstrategie. Die Verwaltung hat die letzte Risikobeurteilung im März 2024 vorgenommen und dabei festgestellt, dass die Risiken durch Strategien, Prozesse, Systeme und Massnahmen grundsätzlich gut abgedeckt sind.
Ausblick: weiteres Umsatzwachstum im Supermarktgeschäft erwartet
Die abgeschlossene Revitalisierung des Einkaufscenters Zugerland wird sich positiv auf die Entwicklung im Geschäftsjahr 2024 auswirken. Im Supermarktgeschäft führen wir unsere Wachstumsstrategie konsequent weiter und unterstützen die nationale Ausrichtung mit der neuen Supermarkt AG optimal. Das Geschäft mit den Fachmärkten wird aufgrund der fundamental veränderten Marktsituation eine Neuausrichtung dieser Sparte erfordern. Die Genossenschaft Migros Luzern wird all die anstehenden Herausforderungen und Veränderungen erfolgreich aus einer Position der Stärke angehen.