
Albert Stirnimmann mit seinen Bienen
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… dann gibt es bei der Migros Luzern wieder frischen Waldhonig «Aus der Region». Imker Albert Stirnimann hat derzeit alle Hände voll zu tun – seine fleissigen Bienenvölker und das Wetter halten ihn auf Trab.
Albert Stirnimmann mit seinen Bienen
Von meinen «Be-ii» trenne ich mich zuletzt
Die Schwellung am Hinterkopf erinnerte noch einige Tage an den Besuch der Waldlichtung in Buchrain, wo Albert Stirnimann für die Migros Luzern Waldhonig gewinnt. Nur die Kollegin, die mit schützendem Imkerhut das Video drehte, ging am Ende des Tages ohne Bienenstich nach Hause. So oder so, den Imker juckts kaum noch: «Nach den ersten hundert Stichen ist man sozusagen immun», erzählt er mit einem Augen-zwinkern. Vor jeden Bienenkasten würde aber auch er sich nicht hinstellen: «Es gibt ganz andere, aggressivere Rassen, als meine gutmütigen Carnica-Bienen.» Kaum strecke man den Kopf hervor, sei man schon mit Stichen übersät. So gesehen, spricht das Schlussresultat von 1:1:0 Stichen tatsächlich für den Sanftmut seiner «Be-ii», wie er sie nennt.
Anders als Blütennektarhonig besteht Waldhonig hauptsächlich aus Honigtau, den Bienen von Nadel- und Laubbäumen sammeln. Warm-feuchte Sommer mit schwachen Gewittern sind ideal, da starker Regen den Honigtau abwaschen kann. Unter optimalen Bedingungen können Bienen bis zu sechs Kilogramm dieses dunkelgoldigen "Safts" pro Tag erzeugen.
Albert Stirnimann verrät im Video, wie man sich in der Nähe von Bienen verhält und wie viel seine Bienen pro Tag leisten.
Seinen fleissigen Insekten fühlt sich Pensionär Stirnimann eng verbunden: «Von meinen ‹Be-ii› trenne ich mich zuletzt!», antwortet er mit Vehemenz auf die Frage nach dem Ruhestand. «Es ist einfach imposant, was sie leisten. Weit mehr als die Honigproduktion», verweist Stirnimann auf den Nutzen der Honig- und Wildbienen für die Landwirtschaft; die Bestäubung von Obstkulturen und anderen Nutzpflanzen. Gemäss der Forschungsanstalt Agroscope beträgt der schweizweite «Gegenwert» dafür rund 350 Millionen Franken pro Jahr. Mit 14 kaufte sich Albert Stirnimann die ersten beiden Bienenvölker, gegen den Willen des Vaters und mit Geld, das er sich von seiner Tante lieh.
300 Bilder pro Sekunde können Bienen wahrnehmen. Im Gegensatz zum Menschen (ca. 65 Bilder/s) sehen Bienen Bewegungen besser, was bei der Orientierung im Flug hilft.
Aus 60 000 Tieren besteht ungefähr ein Bienenvolk. Nur die Königin lebt mehrere Jahre, eine normale Arbeiterin hingegen gerade mal vier Wochen.
So schnell wie der Verkehr innerorts: 50 km/h fliegt eine Arbeiterin maximal.
Rund zwei Mal um die Erde fliegt eine Biene für ein Kilogramm Honig. Pro Tag legt sie mehrere Kilometer zurück – mit fast so viel Nektar oder Honigtau, wie sie selbst wiegt