Der Erntewagen als Helfer
Mit Freuden auf dem Feld
Seit rund 50 Jahren liefert Familie Moser der Migros Luzern frisches Gemüse. Neu setzt der «Aus der Region»-Produzent moderne Erntewagen ein: Diese vereinfachen das Pflücken von Kohlrabi, Salat und Co. merklich und sorgen bei Bauer, Helfern und Schaulustigen für Begeisterung.
Um 04.45 Uhr aus den Federn?
Da würde wohl selbst der eifrigste Hahn noch weiterdösen wollen. Während der Erntesaison gehört zeitiges Aufstehen für Timon Moser allerdings zur Routine: Viele Gemüsekulturen müssen frühmorgens gepflückt werden – nur so bleiben sie frisch, knackig und lange haltbar. Und Moser muss es wissen: Seine Familie bewirtschaftet in Obfelden schon in der vierten Generation Kopfsalat, Batavia, Kohlrabi, Bundzwiebeln, Sellerie und mehr. Die Migros Luzern wird von den Mosers bereits seit den 1970er-Jahren beliefert.
Von Hand auf rund 50 Hektaren ernten
Gemüseernte bedeutet also viel Arbeit für die ganze Familie Moser – speziell für Timon, der für das gute Gelingen auf dem Feld zuständig ist. «Es ist zuweilen anstrengend, man muss diesen Beruf schon ausüben wollen», gibt er zu. Und Moser will: «Ich war von klein auf mit dabei und habe so die Leidenschaft fürs Gemüse entwickelt. Etwas in den Händen zu halten, von dem ich sagen kann, dass es "mein Produkt" ist – das ist grossartig», so der Gemüsegärtner stolz.
So reduziert man den Ernteaufwand
Die Begeisterung fürs Handwerk ist nicht nur bei Timon Moser, sondern der ganzen Familie spürbar. Das ist wohl einer der Gründe für das konstante Wachstum des Betriebs: Mittlerweile erstreckt sich das Erntegebiet der Mosers über 50 Hektare – eine Fläche von rund 70 Fussballfeldern. Dadurch ist auch die produzierte Menge und der Ernteaufwand für die Gemüsekulturen in die Höhe geschnellt: So sehr, dass der Produzent nach einer unterstützenden Lösung suchte und sie in Form eines modernen Erntewagens fand. Seit Saisonbeginn arbeitet man in Obfelden nun mit einem fortschrittlichen Traktoranhänger, der Platz für elf bis zur Decke gefüllte Gemüsepaletten bietet. Ausserdem ist im Wagen ein neun Meter langes Förderband verbaut: In wenigen Minuten aufgebaut, führt es die in Kisten gesammelten Produkte direkt zum Anhänger. «Gerade bei schwerem Gemüse wie Kohl ist das Band Gold wert», so Moser.
Bis zu drei Mal schneller
Der Erntewagen ist eine enorme Erleichterung.
Der Erntewagen, eine Occasion in gutem Zustand, verkürzt die Laufwege und mindert die körperliche Beanspruchung: «Eine enorme Erleichterung», sagt Timon Moser, der anfügt: «wir sind jetzt zwei bis drei Mal schneller als zuvor.» Die Hinzunahme des Erntewagens hat Timon Moser Zeit für anderes verschafft: Eine zu sätzliche Runde bei der Qualitätskontrolle oder Anbau-Experimente mit neuen Kulturen – aktuell mit naturbelassenem Mönchsbart. Bei der Ernte hilft er aber natürlich weiterhin mit. Denn mit Wagen und Förderband macht es einfach Spass: «Im Vergleich zu vorhin fühlt es sich gar nicht nach Arbeit an», scherzt der Gemüsegärtner.
Die Helfer sind motivierter
Nicht nur er freut sich über die neue Lösung: «Auch unsere Erntehelferinnen und -helfer sind viel motivierter.» Auch Passanten freuen sich über den Anblick, bleiben staunend stehen oder machen Fotos. Mittlerweile erntet man in Obfelden fast alle angebauten Kulturen mit dem Anhänger. Und es folgt weitere, technologische Unterstützung: In diesen Tagen trifft auf dem Gemüsehof ein zweiter, komplett neuer Erntewagen ein. Mit einem isolierten Dach, einem horizontal verschiebbaren Förderband und einer Gemüse-Benetzungsanlage ausgerüstet, ermöglicht der 10.5-Meter-Koloss gleich dreierlei: eine noch reibungslosere Ernte, noch höhere Produktqualität und – das Wichtigste – noch mehr Begeisterung bei der Arbeit. Da dürfte Timon Moser weiter gern noch vor dem ersten Hahnschrei aufstehen...